„Wir sind Weltmeister!“
Die deutsche Fußballnationalmannschaft U 17 ist in Indonesien Weltmeister geworden. Im Endspiel haben die Jugendlichen die französische Nationalmannschaft mit 6:5 (nach Elfmeterschießen) besiegt. Nachdem sie im Sommer bereits in Budapest Fußballeuropameister geworden sind, freuen sich die Jungs nun über den Weltmeistertitel. Mitten drin und dabei ist Fayssal Harchoui, ein Junge, der im Bergheimer Stadtteil Ahe das Fußballspielen erlernt hat.
Das ist für unseren Stadtteil ein wunderbares Geschenk. Der weltmeisterliche Glanz strahlt über und für uns alle. Das ist gut. Denn Ahe ist im Rhein-Erft-Kreis als „prekärer Stadtteil“ gebrandmarkt. Wir haben ein gewisses Negativ-Image, doch auf dem Hintergrund des demografischen Wandels wird ein kinder- und jugendreicher Stadtteil wie Ahe zur Talentschmiede und zum Zukunftslabor. Das ist vielen noch nicht klar.
Aus meiner Sicht ist Fayssal Harchoui ein wunderbares Beispiel dafür, wenn es gelingt, ein Talent zielorientiert zu fördern. Wo viele Kinder und Jugendliche leben, können auch viele Talente entdeckt und entwickelt werden. Das wäre ein Ergebnis einer konsequenten Integrations- und Bildungspolitik. Rund die Hälfte der U-17-Nationalspieler kann eine Zuwanderungsgeschichte erzählen. Die hohe gesellschaftliche Wertschätzung und Bedeutung, die Fußball innehat, sollte inspirierend sein, auch andere Talente zu sehen und zu entwickeln. Denn: Das Beispiel Fayssal zeigt, was wir als Gesellschaft insgesamt profitieren, wenn wir in unsere Kinder, alle Kinder, investieren. In Ahe leben die Fachkräfte von morgen.
Jetzt möchte ich aber erst einmal genießen, dass „wir“ Weltmeister sind. Herzlichen Glückwunsch, Fayssal.