Thema Kiesgrube: Regierungspräsidentin Gisela Walsken nach Ahe eingeladen
Die Überarbeitung des Regionalplans, in dem unter anderem auch mögliche Kiesabbaugebiete in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung von Ahe vorgeschlagen wurden, ist immer noch nicht abgeschlossen. Gestern sandte ich als Ortsbürgermeister von Ahe folgendes Schreiben an die Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Köln, Frau Gisela Walsken:
„Als Stadtrat habe ich mit Schreiben vom 4. November 2021 auch eine Eingabe im Rahmen des Beteiligungs- und Anhörungsverfahren zum Regionalplan (TÖB Lockergesteine, BM-BM/ERLS-034) formuliert.
Damals war das Ereignis in Erftstadt-Blessem noch nicht bekannt, wo aufgrund von mehreren umweltbedingten Ereignissen am 14./15. Juli 2021 die Flutung einer Kiesgrube dazu führte, dass ganze Häuser und Grundstücke wegbrachen. Mit anderen Worten: dieses Argument ist noch nicht gewürdigt worden, weil es bis dahin nahezu undenkbar schien. Doch wir müssen einmal mehr lernen, dass heute Undenkbares morgen bittere Realität sein kann.
Der Vorschlag Ihrer Behörde in dem Entwurf des Regionalplans sieht eine 33 Fußballfelder große, mögliche Kiesabbaufläche vor, die in unmittelbarer Nähe zu dem Bergheimer Ortsteil Ahe (300 Meter Entfernung zur Wohnbebauung) liegt, für den ich als Ortsbürgermeister Verantwortung trage. Können Sie garantieren bzw. ausschließen, dass Erftstadt-Blessem sich nicht in Bergheim-Ahe wiederholen kann?
Jetzt ist das förmliche Beteiligungsverfahren zwar abgeschlossen, doch ich habe dennoch zwei Bitten an Sie, Frau Walsken:
- Bitte berücksichtigen Sie diese neuen Erkenntnisse aus Erftstadt-Blessem und gewichten sie in der Überarbeitung Ihres Regionalplans, auch wenn keine Eingabe dazu aufforderte. Sie würde anschließend bei erneuter Offenlage gewiss kommen.
- Bitte sorgen Sie mit dafür, dass zwischenzeitlich auf der Grundlage des geltenden Rechts nicht Fakten geschaffen werden, die der Regionalplan möglicherweise gar nicht mehr ermöglichen wird. Es sollte verhindert werden, dass jetzt noch Kiesgrubenabbauareale in der Nähe von Wohnbebauungen genehmigt werden, die die Erfahrungen aus Erftstadt-Blessem aus rein wirtschaftlichen Erwägungen nicht berücksichtigen.
Gern lade ich Sie ein, sich persönlich ein Bild vor Ort zu machen. Auch stehe ich ebenso gern für Gespräche zur Verfügung. Ebenso ist es möglich, mit den rund 100 Menschen aus Ahe, die Eingaben an Ihre Behörde in dieser Angelegenheit gerichtet haben, eine Zusammenkunft zu organisieren (natürlich unter den dann geltenden Corona-Schutzregeln).“
Sobald mir eine Antwort vorliegt, werde ich sie hier veröffentlichen.