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Situation der Kinder in Ahe in Zeiten der Pandemie

17. Februar 2021

Am 1. Februar 2021 habe ich Ihnen meinen Brief an den Bürgermeister der Stadt Bergheim, Volker Mießeler, auf dieser Internetseite zur Kenntnis gebracht, der die Situation der Kinder in Ahe in Zeiten der Corona-Pandemie nachfragte. Zwischenzeitlich ist eine Antwort bei mir eingegangen, die ich nachstehend im Wortlaut wiedergeben möchte: 

Sehr geehrter Herr Dr. Kösters,

ich beziehe mich auf Ihren Brief vom 25. Januar 2021. Sie beschreiben die Situation der Kinder in Ahe in Zeiten der Pandemie, stellen Fragen und bitten letztlich darum, die Themen in Zukunft aktiv aufzugreifen und die Zielgruppe in den Fokus zu nehmen. Dafür besten Dank. Um die Fragen / Anregungen fachlich beantworten zu können, habe ich alle betreffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter involviert, die mit den verschiedenen Themen zu tun haben.

Das waren im Wesentlichen die Bereiche Quartiersmanagement / Stadtteilarbeit, Schule / Schulsozialarbeit, Jugendhilfe, Offene Kinder- und Jugendarbeit und Jugendhilfe- und Sozialplanung. Alle Kolleginnen und Kollegen berichten über zahlreiche Ansätze, Methoden und Projekte, die in Summe betrachtet, einen vielschichtigen Umgang mit der Corona Situation beschreiben. Vieles dürfte Ihnen durch Ihren engen Kontakt zum Quartiersbüro und anderen Akteuren vor Ort auch bekannt sein. Daher bleibe ich in der Beantwortung kurz und knapp und verweise auf zukünftige Gespräche.

  • Wir unterstützen die Kinder im Wohnpark Ahe so gut es geht und die Pandemieverordnungen es zulassen. So gibt es z.B. zahlreiche Angebote des Quartiersmanagements, der TOT, des Streetworkers, der Schule, der Schulsozialarbeiter und dem Kids Club. Alles im Rahmen der Corona Regeln und eher digital.
  • Um die Kinder (und auch deren Eltern) zu erreichen, gibt es z.B. in der Grundschule innerhalb der Notbetreuung die Möglichkeit am Distanzunterricht teilzunehmen.
  • Die TOT bietet aufsuchende Beratungstätigkeit und zahlreiche Onlineangebote per Whats App, Hausaufgabenhilfe und Videokonferenzen an.
  • Die Schule hat regelmäßig und engen Kontakt der Lehrkräfte zu den Schülern und Eltern durch das wöchentliche Abholen der Schulmaterialien, durch wöchentliche Anrufe in den Familien und Videokonferenzen.
  • Das Quartiersmanagement z.B. bietet gemeinsam mit etlichen Tutoren auch in Coronazeiten im Projekt „Lernen lernen“, Hilfe im 1:1 Kontakt an.
  • Die Schulleitung steht im E-Mailkontakt und hat eine Umfrage gestartet. Auch wurden Kinder, deren häusliche Situation als schwierig gilt, gezielt angesprochen und in die Notbetreuung aufgenommen.
  • Die CoronaBetrVO vom 30.01.2021 eröffnet den Schulleitern ausdrücklich die Möglichkeit, Kinder, die nur mangelhaft zu Hause beschult / unterrichtet werden können, in der Schule adäquat zu betreuen. Diese Öffnungsklausel ermöglicht, dass dies vor allem für Kinder in Ahe eine Möglichkeit wäre, wieder besser an die Schule und den Unterricht gebunden zu werden.
  • Ein gezieltes Förderprogramm ist keinem der Kolleginnen und Kollegen bekannt.
  • Alle Einrichtungen haben ihr Angebot auf die Situation angepasst und versuchen möglichst intensiven Kontakt bzw. Wissensvermittlung zu halten / zu ermöglichen.
  • Die Frage nach einer Strategie zur Kompensation der Bildungsverluste kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden. Weder in Bergheim, im Land noch im Bund gibt es hierzu einen abgestimmten bzw. schon kommunizierten Maßnahmenplan. Auch ist das Thema Bildung in erster Linie eine Schulangelegenheit und obliegt gesonderter Regelungen.
  • Für die Zukunft ist weiterhin angedacht, die erfolgreiche Quartiersarbeit in den verschiedenen Netzwerken vor Ort fortzuführen und die soziale Stabilität bzw. die positive Entwicklung zu begleiten. Ahe ist als ein Ort mit besonderen Bedarfen schon lange im Fokus städtischer Aktivitäten. Im Rahmen der neuen Stabsstelle Gestaltung einer sozial nachhaltigen Entwicklung ist es aber auch angedacht, zusätzliche Impulse zu generieren.

Richtig ist es, die Situation in Ahe im Auge zu behalten und alles, was notwendig und realistisch möglich ist, zu entwickeln. Das wird nur im Verbund der Akteure, Einrichtungen und Bewohner gelingen. Gerade die zahlreichen, wenn auch aktuell „gehandicapten“ Angebote im Stadtteil sollen dazu beitragen, möglichst viele Kinder, die Unterstützung brauchen, zu erreichen. Leider ist es nicht realistisch, alle Kinder zu 100 % zu fördern. Auch wenn es unser Ziel ist. In Zukunft werden wir zur Aufarbeitung dieser besonderen Belastungssituation und der nicht absehbaren Spätfolgen weitere innovative Ansätze entwickeln (müssen). Dazu sind neue Formen der Beteiligung in der Angebotsentwicklung und Möglichkeiten zur Teilhabe notwendig.

In diesem Sinne freue ich mich auf eine gute Zusammenarbeit und wünsche Ihnen alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Esser, Dezernent für Soziales und Kämmerer

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