Mein Antrag zum Haushalt der Stadt Bergheim für 2023/2024
Die finanzielle Situation in Bergheim ist herausfordernd. Mir ist wichtig, die strukturelle soziale Schieflage, in der sich unser Ortsteil befindet, nicht aus dem Blick zu verlieren. Daher habe ich mich auf einen Antrag zum Haushalt für Ahe entschieden, den ich hiermit zur Kenntnis gebe:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,
ich teile und unterstütze alle haushalterischen Bemühungen, um einen genehmigungsfähigen Haushalt zu erstellen. Insofern danke ich auch allen Beteiligten, die daran aktiv und gewissenhaft mitwirken.
Sie haben vor einigen Jahren eine Stabsstelle zur nachhaltigen Sozialplanung eingerichtet, da die Stadt Bergheim Stadtteile hat, in denen die soziale Lebenswirklichkeit vieler Menschen von großen Herausforderungen geprägt ist, so dass sie zu den prekärsten Quartieren im Rhein-Erft-Kreis zählen. Dazu zählt auch der Stadtteil Ahe. Die aktuellen Zahlen sind in der Vorlage 242/2023 nachlesbar (Antwort Ihrer Verwaltung auf meine Anfrage).
Ziel der nachhaltigen Sozialplanung, wie ich es verstehe, ist es auch die sozialen Strukturen nachhaltig so zu verbessern, indem heute in diesen Stadtteil zielgerichtet investiert wird, um späteren Fehlentwicklungen und weitaus höheren Kosten zu begegnen.
Aus meiner Sicht ist Ahe als Stadtteil mit einem Anteil von 26 Prozent Kindern und Jugendlichen ein „Fachkräftereservoir“ der Zukunft für Bergheim. Das bedeutet aber, dass wir heute in ihre frühkindliche und schulische Bildung, aber auch in die informelle Bildung investieren müssen.
Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen, die weitaus weniger soziale Spannungen auszugleichen haben, ist die personelle Ausstattung der Jugendeinrichtung T.O.T. nicht hinreichend gegeben. Daher unterstütze ich den Antrag des Trägers (Kinder- und Jugendförderung Ahe e. V.) vom 31. März 2022 sowie vom 7. Mai 2023 nachhaltig und bitte ihn hiermit zur Abstimmung zu stellen. Es geht „nur“ noch um 31.000,00 Euro (davon 25.000,00 Euro Personalkosen) für 2024.
Der Pressebericht vom 27. Mai 2023 beschreibt die geleistete und wichtige Arbeit in dem von 58 ausländischen Nationen geprägten Stadtteil Ahe sehr gut. Um die Zukunft der Fachkraft selbst mache ich mir keine Sorgen. Diese Menschen werden überall mit Kußhand genommen. Um die Zukunft der Kinder in Ahe, die einer guten Förderung und Begleitung bedürfen, mache ich mir hingegen sehr wohl Sorgen, wenn es uns nicht gelingt, diese Fachkraft für Ahe zu halten. Das wird Einfluss auf die Bildung der Fachkräfte von morgen haben.
Der Verein hat die Bedeutung für Ahe erkannt und die Weiterfinanzierung aus eigenen Mitteln bis Ende 2023 übernommen. Dafür bin ich dankbar. Es anerkennt die Notwendigkeit und die Potenziale, die diese zusätzliche Stelle für den Ort schöpft. 2024 steht die Finanzierung aus. Sie möchte ich durch den städtischen Haushalt gesichert wissen.
Als Deckung bieten sich die Haushaltsstellen 53320300, 53320700 und 53320800 an. Wenn präventive Maßnahmen im Vorfeld gelingen, werden nachgeordnete stationäre Maßnahmen weniger nachgefragt. Das ist zudem das Ziel einer nachhaltigen Sozialplanung.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie diesem Antrag zustimmen könnten. Danke.