Erneut geht die Stadtverwaltung Bergheim im Wohnpark Ahe von Haus zu Haus
Am 10. April 2024 erlebte Ahe eine Premiere. Vertreter*innen der Stadtverwaltung (Ordnungsamt, Wohnungsamt, Ausländeramt, Brandschutz, Verkehrsamt), aber auch der Stadtwerke Bergheim GmbH sowie der Polizei Bergheim haben eine konzertierte Aktion in Ahe durchgeführt. Sie sind in zwei Häusern im Wohnpark von Haustür zu Haustür gegangen, haben mit den Menschen, die wollten, gesprochen, sind auch zu persönlichen Gesprächen in die Wohnungen eingeladen worden und haben sich die Kellerräume, Müllräume, aber auch die Verkehrssituation angeschaut.
Das Ergebnis dieser Aktion, für die ich öffentlich in den sogenannten sozialen Netzwerken heftig gescholten worden bin, weil sie angekündigt wurde und weil sie tagsüber und nicht in der Nacht durchgeführt worden sei, bestätigt jedoch die Sinnhaftigkeit dieser Aktion. Denn das Ziel ist, Präsenz zu zeigen, sichtbar zu werden, einander kennen zu lernen und zuzuhören. Die Stoßrichtung dieser Aktion ist nicht, die (wenigen) Übeltäter zu erwischen, sondern mit den Menschen ins Gespräch kommen, die sich an die Regeln halten und denen das auch wichtig ist. Interessanterweise ist an den Wohnungstüren kaum Kritik an der Aktion geübt worden – ganz im Gegenteil. Es sind allerdings auch Verwarnungen, Verwarngeld und Bußgeld zum Tragen gekommen.
Auf einer Veranstaltung im September 2023 mit Bürger*innen und Vertreter*innen der Behörden ist deutlich geworden, dass die dort beschriebenen und kritisierten Zustände den Behördenvertreter*innen gar nicht bekannt waren. Hintergrund: Sie sind nicht zur Anzeige gebracht worden. Damit waren sie auch nicht bekannt. Hintergrund: Es gibt Menschen, die Angst haben, wenn Sie Beobachtungen mitteilten, dass die angezeigten Personen dann „Rache“ übten. Und es gibt Menschen, die nicht daran glauben, dass Anzeigen weiterhelfen. „Die tun ja eh‘ nichts“, hieß es. Wie wahr: Wenn man nichts weiß, kann man auch nichts tun.
Also ist die Aktion umgekehrt worden. Die Vertreter*innen der Behörden kommen in die Häuser und suchen die Menschen auf. Im geschützten Raum der jeweiligen Wohnung wird auch Manches eher gesagt. Aus den Erfahrungen der Gespräche und Hinweise am 10. April 2024 haben die Behördenvertreter*innen ihre Schlüsse gezogen. Und das wird auch wieder der Fall sein, wenn die gleiche Aktion am 22. Mai 2024 in Ahe wiederholt wird. Deswegen bin ich nach wie vor von der Richtigkeit dieser Aktion überzeugt. Ziel ist auch, dass die Menschen in Ahe sehen und wahrnehmen, dass etwas getan wird, dass sie nicht allein gelassen werden und im direkten Gespräch das ansprechen können, was auf der Seele brennt.