Dynamische Ukraine-Lage in Bergheim – Turnhalle der Grundschule Ahe für geflüchtete Menschen bereitgestellt
In der Bergheimer Bevölkerung ist ein sehr hohes Engagement zur Hilfe für die ukrainischen
Flüchtlinge wahrnehmbar. Auch die Kreisstadt Bergheim stellt sich seit letzter Woche in allen
betroffenen, öffentlichen Aufgabenbereichen auf, um solidarisch zu Helfen und zunächst der
Flüchtlingsaufnahme und -unterbringung gerecht zu werden.
Seit letzter Woche bis zum heutigen Tag, den 11 März 2022, wurden bereits 86 Hilfesuchende aus
der Ukraine, zumeist Mütter mit ihren Kindern, in den städtischen Häusern, Am Kirchacker in
Quadrath-Ichendorf, untergebracht und versorgt. Insgesamt stehen dort 140 Plätze zur Verfügung.
Die Nachfrage ist steigend, zumal es derzeit noch keine vom Land NRW festgelegte
Schlüsselzuweisung für die einzelnen Kommunen wie zu Zeiten der Flüchtlingswelle 2015/2016
gibt. Zudem ist ein Überblick über privat untergebrachte Hilfesuchende aktuell nicht möglich und
die private Unterbringung ist teilweise nur eine akute Unterstützung für die ersten Tage.
Neben den bestehenden städtischen Unterkünften, plant die Kreisstadt Bergheim zur weiteren
Hilfe und quantitativen Versorgung der in Bergheim ankommenden, ukrainischen Flüchtlinge
weitere Provisorien zur Unterbringung von zunächst bis zu 100 Personen. Daher werden die
Mehrzweckhalle Zieverich, Von Langen-Straße, sowie die Mehrzweckhalle Ahe, Am
Schwarzwasser, ab 12. März 2022 zur vorübergehenden Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge
hergerichtet, um der Situation gerecht zu werden und notwendige Unterkünfte anzubieten.
Des Weiteren haben seit dem 10. März 2022 die Flüchtlingshotline sowie die Erstanlaufstelle im
Rathaus Bergheim ihre Arbeit aufgenommen. Die Flüchtlingshotline Tel.: 02271-89848 ist
wochentags von 9-16 Uhr sowie samstags und sonntags von 10-13 Uhr erreichbar. Dort können
alle Fragen rund um die ukrainischen Flüchtlinge, wie Sozialleistungsbezug, Krankenhilfe,
Bleiberecht, Unterkunft oder auch Terminvergabe in der Erstanlaufstelle aufgenommen und
geklärt werden. Weiterhin kann für Fragen auch die E-Mail-Adresse ukraine@bergheim.de genutzt
werden.
Zur Vorsprache in der Erstaufnahmestelle kann über die Flüchtlingshotline ein Termin vereinbart
werden. Spontane Vorsprachen werden im Rahmen der Kapazitäten ebenfalls ermöglicht. Bei der
Erstaufnahme erfolgt die Vorsprache im Ausländerwesen mit konkreter Datenerfassung, Prüfung
der Identitäten, Kopien aller Dokumente, Antragsunterstützung notwendiger Formulare, Einleitung
der Aufenthaltsstatusprüfung, Erstgewährung von Asylbewerberleistungen (am Wochenende wird
ein Notfall-Paket zur Überbrückung ausgegeben), Zuweisung des vorübergehenden Wohnraums
sowie der melderechtlichen Erfassung. Die Erstanlaufstelle wird für die Übersetzungsbedarfe
durch freiwillige Sprachmittler unterstützt. Ferner werden den ukrainischen Flüchtlingen nach
Bedarf Kontakte zu Alltagshelfern vermittelt.
Ebenfalls diese Woche wird neben den bekannten Helferinitiativen, ein Helferring der
ehrenamtlichen Alltagshelfer am aktuellen Unterbringungsstandort Kirchacker aufgebaut. Im
Laufe der Zeit werden sicherlich viele Akteure, Initiativen, Organisationen und Vereine in diesen
Prozess mit eingebunden werden. Hierzu können Meldungen unter ukraine@bergheim.de
erfolgen.
„Bisher gibt es weder EU-, noch Deutschland- oder NRW-weit ein konkret avisiertes
Verteilsystem für die ukrainischen Flüchtlinge. „Wer kommt, der kommt“ ist die Devise und stellt
alle Kommunen damit vor große Herausforderungen. Um einer ungerechten Verteilsituation
entgegenzuwirken, ist die Solidarität unter den Kommunen gefragt. Daher stehen wir in engem
Austausch miteinander und ich kann versichern: Bergheim ist aktiv mit dabei und hilft!“, so
Bürgermeister Volker Mießeler.
Alle Informationen zum Thema „Krieg in der Ukraine – Hilfsmöglichkeiten“ sind auf der
städtischen Homepage zu finden unter https://www.bergheim.de/krieg-in-der-ukraine-hilfsmoeglichkeiten.aspx.