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Ahe stellt rund sechs Prozent der Bergheimer Bevölkerung, aber rund ein Drittel aller Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Grundschulen – Warum?

15. Dezember 2021

Fakt ist, dass von 80 Kindern im Stadtgebiet Bergheim, deren Eltern im Schuljahr 2021/2022 im Primarbereich einen sonderpädagogischen Förderbedarf geltend machten, 27 Kinder an der Grundschule „Am Schwarzwasser“ in Bergheim-Ahe unterrichtet wurden. Das entspricht einem Anteil von 33,75 Prozent. Der Stadtteil Ahe wies am 30. Juni 2021 3.867 Einwohnende aus. Das entspricht einem Einwohnenendenanteil von 5,9 Prozent an der Gesamtbevölkerung von Bergheim (65.395 Einwohnende am 30. Juni 2021).

Die Statistik weist zudem nach, dass dies nicht erst gestern der Fall ist. In den letzten zehn Jahren weist Ahe stets einen besonders hohen Anteil aus.

Dazu stellte ich dem Bürgermeister unserer Stadt nun schriftlich folgende Fragen:

  1. Warum ist der sonderpädagogische Förderbedarf in Ahe um ein Vielfaches höher als an anderen Schulen bzw. in anderen Schuleinzugsgebieten? Welche Erkenntnisse liegen Ihnen dazu vor?
  2. Welche Art der sonderpädagogischen Förderung wird in Ahe besonders nachgefragt?
  3. Gibt es gesellschaftliche oder strukturelle Rahmenbedingungen, die insbesondere dazu führen bzw. dazu beitragen, dass dieser „sonderpädagogische Förderbedarf“ entsteht? Wie könnte dem entgegen gewirkt werden?
  4. Wie werden die Familien dieser Kinder begleitet, gefördert und unterstützt, damit ggf. strukturelle Rahmenbedingungen für die Entwicklung dieser Kinder verbessert werden?
  5. Was haben Sie unternommen, damit diese Zahlen sinken, insbesondere bei Kindern mit Lernschwierigkeiten?
  6. Welche Unterstützungsangebote für Familien im vorschulischen Bereich bestehen und können niederschwellig genutzt werden? Werden sie genutzt?
  7. Welche präventionsorientierten Maßnahmen sind eingesetzt worden, damit diese Zahlen nicht weiter steigen bzw. sogar sinken?
  8. Da diese Zahlen nicht sanken, stellt sich die Frage, ob die Maßnahmen greifen, ob die Präventionskette tauglich ist. Wie oft wird evaluiert und selbstkritisch hinterfragt? Zu welchen Erkenntnissen sind Sie gekommen?
  9. Welche Kosten fallen an und sind für welchen Kostenträger damit verbunden? Welche Folgekosten belasten ggf. den städtischen Haushalt über die Förderung an der Schule hinaus?
  10. Wie viel Personal wird an der Schule in Ahe für die sonderpädagogischen Fördermaßnahmen zur Verfügung gestellt? Wonach berechnet sich das? Wie viel Personal ist tatsächlich (also nicht nur rechnerisch) da?
  11. Welche Alternativen werden angedacht, um den Kindern Hilfen zukommen zu lassen, selbst wenn kurzfristig das Fachpersonal nicht rekrutiert werden kann?

Auf dem Hintergrund der demografischen Entwicklung wird jedes Kind gebraucht. Wir dürfen kein Talent verlieren. Dazu zählen auch diese Kinder. Deshalb hoffe ich, dass die nun zusammengetragenen Informationen nicht nur den Kindern in Ahe, sondern auch ihre Familien als auch den mit ihnen arbeitenden Menschen weiterhelfen werden.

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